Erzdiözese Wien: Kleines Minus im Budget 2014
Rechenschaftsbericht 2014: Erzdiözese schließt Geschäftsjahr mit geringem Defizit ab - 77,7 Prozent der Erträge stammen aus dem Kirchenbeitrag
Wien, 13.7.2015 (KAP) Für die 1,2 Millionen Katholiken in den 660 Pfarrgemeinden der Erzdiözese Wien sind 900 Priester im Einsatz. 1.140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich hauptberuflich für die Aufgaben der Erzdiözese, wozu u.a. auch die Erhaltung von 1.600 kirchlichen Gebäuden gehört. Der Großteil der Finanzmittel wird aber in die Seelsorge investiert. Das geht aus dem Rechenschaftsbericht 2014 der Erzdiözese Wien hervor, der dieser Tage auf der diözesanen Website veröffentlicht wurde.
Erträgen von 126,7 Millionen Euro stehen demnach Aufwendungen von 128,2 Millionen Euro gegenüber. Unter Hinzurechnung von Finanzerfolgen bzw. Abzügen aufgrund der Bildung von Rücklagen schließt die Erzdiözese Wien das Jahr 2014 mit einem kleinen Defizit von knapp 150.000 Euro ab. (In den vergangenen Jahren erzielte die Erzdiözese stets geringe Überschüsse.)
Den Löwenanteil an den Erträgen machen mit 77,7 Prozent die Kirchenbeiträge aus (in absoluten Zahlen: 98,5 Millionen Euro). "Ein großes Danke an alle Katholiken für ihre Unterstützung" äußerte Finanzdirektor Josef Weiss anlässlich des Rechenschaftsberichtes: Nur durch die Unterstützung der Kirchenmitglieder, sei es durch den Kirchenbeitrag, ehrenamtliche Mitarbeit oder durch Spenden, sei die Arbeit der Kirche möglich.
Der Großteil der Finanzmittel kommt der Seelsorge zugute. Knapp die Hälfte - 46 Prozent - fließt in die Pfarren (Personalkosten: 24 Prozent; Mittel für ordentlichen Pfarrhaushalt: 15,5 Prozent; bauliche Zwecke: 6,2 Prozent). Weitere 22,6 Prozent werden für andere seelsorgliche Aufgaben und Dienste verwendet. Demgegenüber werden für Bildung, Kunst und Kultur 8,7 Prozent aufgewendet, für soziale Aufgaben 3 Prozent und für Entwicklungshilfe 0,9 Prozent. Rund 19 Prozent werden für die Verwaltung auf Diözesanebene (Gehälter, Betriebskosten etc.) aufgewendet.
Neben den Kirchenbeiträgen lukriert die Erzdiözese Wien noch Mittel aus der staatlichen Wiedergutmachung (NS-Entschädigungsleistungen), aus Miet- und Pachterträgen oder aus diversen kirchlichen Tätigkeiten.
Stellt man die Summe der Kirchenbeiträge von 98,5 Millionen Euro den Aufwendungen für die Pfarren und sonstige pastorale Tätigkeiten (insges. 87,7 Millionen Euro) gegenüber, wird deutlich, dass die Seelsorge in der Kirche oberste Priorität hat.
Quelle: Kathpress