Erzdiözese Wien: Jahresbilanz 2017 mit kleinem Plus
Wien, 21.8.2018 (KAP) Eine leicht positive Bilanz hat die Erzdiözese Wien jetzt in ihrem Rechenschaftsbericht für das Jahr 2017 vorgelegt: Das Betriebsergebnis weist zwar mit einer Summe von 131,8 Millionen Euro an Aufwendungen gegenüber der Ertragssumme von 130,2 Millionen Euro ein Minus von rund 1,6 Millionen Euro auf, durch Einnahmen aus Veranlagungen, Zinserträge etc. sei aber ein Jahresüberschuss von 13.300 Euro erwirtschaftet worden, erklärte Josef Weiss, der Finanzdirektor der Erzdiözese Wien, am Dienstag gegenüber "Kathpress". Bei den Ausgaben stehen die Pfarrgemeinden der Erzdiözese Wien, zu denen neben dem Wiener Stadtgebiet auch jene im niederösterreichischen Wein- und Industrieviertel zählen, mit 61 Millionen Euro deutlich an der Spitze, das sind 46,3 Prozent aller Investitionen.
Bei der detaillierten Auflistung jener Bereiche, für die Mittel verwendet werden, sind die Pfarren nochmals unterteilt in Personalkosten für die Seelsorge (29 Prozent), in Aufwendungen für den Pfarrhaushalt (12 Prozent) und in pfarrliche Bauprojekte (5 Prozent). Für von der Diözese getragene pastorale Aufgaben jenseits der Pfarrgemeinden wurden im Vorjahr weitere 28 Millionen Euro - das sind 21 Prozent des Gesamtaufwands - ausgegeben, für Bildung, Kunst und Kultur knapp 12 Millionen Euro. Der Bereich "Organisation" ist mit 27 Millionen ausgewiesen.
Woher die Mittel für all diese Investitionen kommen, beantwortet ein jetzt vorgelegter Folder der Erzdiözese Wien wie folgt: die Kirchenbeiträge machten 2017 mit rund 103 Millionen Einnahmen wie jedes Jahr den Löwenanteil von 79 Prozent der Erträge aus. Weitere Einnahmequellen waren u.a. die staatliche Wiedergutmachung (8 Prozent) sowie Miet- und Pachterträge (6 Prozent). Geprüft wurde der Jahresabschluss 2017 der Erzdiözese Wien von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer.
Auch Spielraum für Neues vorgesehen
"Der Spagat zwischen täglichen Verpflichtungen und neuen Ideen und Initiativen erfordert von allen ein verantwortungsvolles Gestalten ihrer Aufgaben", erklärte Finanzdirektor Weiss zu den Anforderungen einer Großinstitution wie der Erzdiözese. Möglich sei dies nur durch die verlässliche Unterstützung der 1,2 Millionen Gläubigen. Weiss dankte allen Katholikinnen und Katholiken für ihren "Beitrag zur Lebendigkeit der Kirche".
Der steuerlich bis zu einer Höhe von 400 Euro absetzbare Kirchenbeitrag ist eine unverzichtbare Säule für das aktive Pfarrleben in den insgesamt 633 Pfarrgemeinden der Erzdiözese, das von 717 Priestern und 348 Pastoralassistenten - davon 133 in Vollzeit - getragen wird, wie Weiss mitteilte. In den Dienststellen der Erzdiözese arbeiten weitere 840 Personen - viele davon in Bereichen, die zur klassischen Verwaltung eines Unternehmens gehören - wie Poststelle, Wareneinkauf, Buchhaltung, Personalverrechnung usw. Oft seien die vielen fixen Verpflichtungen "unspektakuläre" Positionen, die aber in der täglichen Arbeit nicht wegzudenken sind, so Weiss. (Info: https://www.erzdioezese-wien.at/rechenschaftsbericht; https://kirchenfinanzierung.katholisch.at/)
Quelle: kathpress