Erzdiözese Wien bilanziert ausgeglichen
Mit einem ausgeglichenen Jahresbudget von rund 132 Millionen Euro steht die Erzdiözese Wien auf stabilen Finanzen, die zum Großteil aus dem Kirchenbeitrag stammen. Das geht aus dem Rechenschaftsbericht 2016 hervor, der auf der diözesanen Website veröffentlicht wurde. Er belegt die Einnahmen und Ausgaben der mit 650 Pfarren und rund 1,2 Millionen Katholiken größten Diözese Österreichs. Finanzielles Rückgrat der Erzdiözese ist der Kirchenbeitrag, der im vergangenen Jahr 102 Mio. Euro und somit 78,8 Prozent der Einnahmen erbrachte. Fast 70 Prozent der Mittel und somit knapp 92 Mio. Euro wurden für die Seelsorge und die Pfarren aufgewendet.
"Der größte Reichtum der Kirche sind die Menschen - und Gottes Gegenwart in den Sakramenten. Alles, was wir an finanziellen Möglichkeiten haben, hat dem zu dienen", so Kardinal Christoph Schönborn. Im Blick auf den aktuellen Rechenschaftsbericht hielt er fest: "In unserer Erzdiözese gelingt das ganz gut." Ein "großer Dank" gebühre dafür allen, die mit ihren Kirchenbeiträgen, finanziellen Opfergaben und ehrenamtlichen Diensten eine lebendige und hilfreiche Kirche tragen. Gleichzeitig würdigte der Wiener Erzbischof das Wirken der "vielen effizienten, sparsamen und kreativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" und verwies darauf , dass die Finanzierung aller kirchlichen Aufgaben "schwieriger" geworden sei. Der "Spagat zwischen täglichen Verpflichtungen und neuen Ideen und Initiativen" erfordere von allen ein verantwortungsvolles Gestalten ihrer Aufgaben, hielt der Finanzdirektor und Ökonom der Erzdiözese Wien, Josef Weiss, fest.
Leichtes Plus in der Bilanz
Erträgen von 129,4 Millionen Euro (2015: 128,7 Millionen Euro) stehen laut Rechenschaftsbericht Aufwendungen von 132,3 Millionen Euro (2015: 130,3 Millionen Euro) gegenüber. Unter Einberechnung von Finanzerfolg, Steuern, und Rücklagen schließt die Erzdiözese Wien das Jahr 2016 mit einem kleinen Überschuss von rund 140.000 Euro (2015: 228.000 Euro) ab.
Den Löwenanteil an den Erträgen machen mit 102 Millionen Euro und somit 78,8 Prozent die Kirchenbeiträge aus (2015 waren es 101 Millionen Euro bzw. 78,4 Prozent). Der Großteil der Finanzmittel kommt der Seelsorge zugute: Knapp mehr als die Hälfte - 50,7 Prozent - fließt in die Pfarren. Dabei machen die Personalkosten für die 726 Priester und 327 Pastoralassistenten (insgesamt rund 133 Vollzeitanstellungen) 37,2 Millionen Euro bzw. 28,1 Prozent aus. Die Mittel für den ordentlichen Pfarrhaushalt betrugen 22 Millionen Euro (16,7 Prozent); für bauliche Zwecke in den Pfarren wurden 7,8 Millionen Euro (5,9 Prozent) ausgegeben. Weitere 24,8 Millionen Euro (18,8 Prozent) wurden für andere seelsorgliche Aufgaben und Dienste verwendet.
Für Bildung, Kunst und Kultur werden 13,2 Millionen Euro (10 Prozent) aufgewendet, für soziale Aufgaben 3,1 Millionen Euro (2,3 Prozent) und für Entwicklungshilfe 1,2 Millionen Euro (0,9 Prozent). Rund 23 Millionen Euro (17,3 Prozent) werden für die Verwaltung auf Diözesanebene (Gehälter, Betriebskosten etc.) aufgewendet, wo rund 800 Personen (ca. 560 Vollzeitanstellungen) beschäftigt sind.
Neben den Kirchenbeiträgen lukriert die Erzdiözese Wien noch 10,4 Millionen Euro (8 Prozent) aus der staatlichen Wiedergutmachung (NS-Entschädigungsleistungen). 7,2 Millionen Euro (5,6 Prozent) kommen aus Miet- und Pachterträgen, 2,4 Millionen Euro aus Subventionen und Zuschüssen (1,8 Prozent) sowie Erträge in der Höhe von knapp 7,5 Millionen Euro (5,8 Prozent) aus diversen kirchlichen Tätigkeiten.
(Details unter: www.erzdioezese-wien.at/rechenschaftsbericht)
Quelle: kathpress (03.08.2017)