
Bald heilige Ordensfrau Troncatti ein Vorbild als Friedensstifterin
Die am Freitag von der katholischen Kirche bestätigte Heiligsprechung der Don-Bosco-Schwester Maria Troncatti (1883-1969) ist laut deren Ordensgemeinschaft ein ermutigendes Zeichen für alle Menschen, "die sich - oft unscheinbar und leise - für andere einsetzen", und jene, "die Brücken statt Mauern bauen und Hoffnung schenken". Die aus Italien stammende Missionsschwester, die im Amazonasgebiet in Ecuador indigene Gemeinschaften medizinisch und seelsorglich versorgte, sei eine "Heilige mit Relevanz für heute", erklärte die Deutschsprachige Provinz der "Don Bosco Schwestern" in Salzburg.
Beim Blick auf die weltpolitische Lage scheine es, dass Brücken heute eher abgerissen oder zerbombt würden, so die Provinzleiterin der Don Bosco Schwestern in Österreich und Deutschland, Petra Egeling. "So hoffen wir, dass die Figur unserer neuen Heiligen uns anregen kann, uns überall dort, wo wir leben und wirken, als Brückenbauer:innen einzusetzen - und auch die jungen Menschen in diesem Sinne fähig und stark zu machen."
Troncatti ist nach Maria Mazzarello (1837-1881), der Gründerin der Don Bosco Schwestern (Töchter Mariä Hilfe der Christen), die zweite Schwester des weltweit tätigen Frauenordens, die zur Ehre der Altäre erhoben wird. Nach einem Treffen von Papst und Kardinälen hatte der Vatikan am Freitag bekannt gegeben, dass Troncatti am 19. Oktober zusammen mit zwei weiteren Ordensfrauen und vier Männern heiliggesprochen wird.
Italien und Ecuador
Sr. Maria Troncatti wurde 1883 im norditalienischen Corteno Golgi geboren und trat 1906 im Alter von 23 Jahren in den Orden der Don Bosco Schwestern ein. Ab 1922 wirkte sie über vier Jahrzehnte hinweg im Amazonasgebiet Ecuadors - insbesondere unter dem indigenen Volk der Shuar.
In einer Zeit, in der es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Siedlern und indigenen Gemeinschaften kam, sei Sr. Maria nicht nur Krankenschwester und Seelsorgerin gewesen, sondern auch zur Friedensstifterin geworden, so die Don Bosco Schwestern in ihrer Mitteilung. "Gerade dieser Aspekt beeindruckt mich sehr: Versöhnung stiften, Brücken bauen - und zwar ohne eigene Interessen dabei zu verfolgen", erklärte Provinzleiterin Egeling.
Troncatti starb am 25. August 1969 beim Absturz eines Kleinflugzeuges in der Stadt ecuadorianischen Sucúa, wo sie auch beigesetzt wurde. Am 24. November 2012 wurde die Missionsschwester seliggesprochen.
Quelle: kathpress