
"Offene Ohren für Sorgen und Freuden": Seelsorge am Donauinselfest
Unter dem Motto "Erzähl mir was, ich hör dir zu" wird auch dieses Jahr wieder die Festivalseelsorge auf dem Donauinselfest (20. bis 22. Juni) präsent sein. 40 erfahrene Seelsorger, Jugendarbeiterinnen und Psychologen aus der katholischen und evangelischen Kirche bieten den Festivalgästen "offene Ohren für Sorgen und Freuden", wie es in einer Aussendung der Erzdiözese Wien am Freitag hieß.
Die Seelsorgerinnen und Seelsorger sind mit einem Zelt (Stand Nr. 299) in der Nähe der Electronic Music-Bühne (Nr. 10 auf dem Inselplan) vertreten und auch auf dem Festivalgelände unterwegs. Erkennbar sind sie an den grünen Warnwesten mit der Aufschrift "Festivalseelsorge". Gemeinsam mit den Einsatzorganisationen, Behörden und Veranstaltern sind sie für das Wohlbefinden und die Sicherheit der Festivalgäste da.
An den drei Festivaltagen können Menschen unabhängig von Religion oder Weltanschauung mit den Seelsorgerinnen und Seelsorgern über ihre Anliegen und Probleme sprechen - auch im Hinblick auf die jüngsten tragischen Ereignisse an einer Grazer Schule vergangenen Dienstag. "In diesen von Bestürzung, Trauer und Fassungslosigkeit geprägten Zeiten wollen wir am Donauinselfest ein Zeichen des Miteinanders und Füreinanders setzen. Bei uns kann alles aus- und angesprochen werden: Sorgen und Anliegen, aber auch Hoffnungsvolles und Freudiges", so Edina Kiss, Koordinatorin der Festivalseelsorge am Donauinselfest. Bei Bedarf wird auf hilfreiche weiterführende Beratungsstellen bzw. die zuständigen Einsatzorganisationen vor Ort hingewiesen.
Im Vorjahr wurden mehr als 800 Gespräche geführt. Häufige Themen waren Lebenskrisen, Liebeskummer, Einsamkeit - auch familiäre Konflikte, Mobbing und sexuelle Gewalterfahrungen kamen zur Sprache, hieß es seitens der Erzdiözese Wien, die das Projekt in Kooperation mit der "Festivalseelsorge Österreich" und der Initiative "Denk Dich Neu" betreibt. 60 Prozent der Gesprächspartnerinnen und -partner waren unter 30 Jahre alt. Der jüngste Gast war ein wenige Monate altes Baby mit seiner Mutter, der älteste Gesprächspartner 97 Jahre alt. "Besonders berührend waren im letzten Jahr jene Besucherinnen und Besucher, mit denen wir schon im vorangegangenen Jahr gesprochen und die uns heuer bewusst wieder aufgesucht haben", so Kiss.
Quelle: kathpress