
Schönborn: "Wir alle können zur Heilung beitragen"
Hoffnung auch in der dunkelsten Stunde sieht Kardinal Christoph Schönborn im Blick auf den Amoklauf in Graz. In diesen Tagen zeige sich, "wie viel Mitgefühl in unserem Land lebt: Wir sind in stiller Trauer vereint. Graz ist nicht allein", so Schönborn in einem Gastkommentar in der "Kronenzeitung" (Donnerstag). Jeder und jede könne zur Heilung beitragen.
Die unfassbare Tragödie in Graz habe "das Herz unseres Landes tief erschüttert". Viele Menschen in Österreich seien in diesen Stunden fassungslos und sprachlos - aber dennoch tief verbunden. Der Kardinal zitiert aus den biblischen Psalmen: "Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind." In dieser biblischen Zusage liege Trost. "Gott ist denen nahe, die trauern. Und auch wir sind einander nahe - in Gedanken, im Gebet, in der Stille", so Schönborn.
Er sei überzeugt: "Wir alle können zur Heilung beitragen - durch Zuwendung, durch Worte der Hoffnung, durch kleine Gesten der Menschlichkeit, auch durch Verzicht auf Gedanken und Worte des Hasses." Die stärkste Kraft sei der Zusammenhalt: "Wenn wir füreinand da sind, tragen wir gemeinsam das Dunkel - und helfen einander zurück ins Licht", so der Kardinal. Und er fügt hinzu: "Mögen die Toten in Frieden ruhen - und mögen die Trauernden in der Liebe und Nähe der Gemeinschaft Halt finden."
Propst Höslinger: "Großes Zeichen der Kirchen"
Auch der Klosterneuburger Propst Anton Höslinger hat auf die Bedeutung des Glaubens in so schwierigen Stunden wie derzeit hingewiesen. "Gewalt und Terror können nicht die Lösung sein, sondern das Hören auf das Wort Gottes", so Höslinger in einer Aussendung am Donnerstag. Dafür seien die zahlreichen Gottesdienste, die angesichts dieses Anschlages und für die Opfer gefeiert wurden und werden, ein "großes Zeichen der Kirchen und Religionsgemeinschaften".
Quelle: kathpress