
Krautwaschl: "Die Trauer hineinschreien in die Wirklichkeit Gottes"
Einmal mehr tief betroffen vom Amoklauf an einer Grazer Schule hat sich Dienstagabend Bischof Wilhelm Krautwaschl gezeigt. Er war zu Gast in einer Sondersendung des ORF Steiermark und zeigte sich tief berührt davon, wie viele Menschen ihre Trauer bekundet hätten und Schmerz und Leid auch im Gebet mittragen und vor Gott tragen würden. Es sei jetzt nicht die Zeit, die Frage nach dem Warum zu stellen bzw. gar zu beantworten zu suchen: "Unfassbares ist passiert, und das muss man auch so benennen. Es bleibt ein Hineinschreien in die Wirklichkeit Gottes."
Die Trauer müsse zugelassen werden, so der Bischof. Wichtig sei für die Betroffenen ein Umfeld, "das begleitet, damit ich auch morgen wieder aufstehen kann". Hier sei auch die Kirche gefragt, so Krautwaschl.
Er würdigte zudem den Einsatz der Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger oder auch all jener, die am Dienstag nach Aufrufen zum Blutspenden gekommen waren. Sie alle zeigten, wie wichtig es sei, "füreinander da zu sein und auf das eigene Herz zu hören". Der Bischof sprach zudem auch die Aufmerksamkeit und Dankbarkeit für die kleinen Dinge des Lebens an. Es brauche nun Mitgefühl, Zeit und das Gebet. Am Dienstagabend fand u.a. im Grazer Dom ein erster Gedenkgottesdienst statt.
Quelle: kathpress