
Salzburg: Nachfrage nach geistlicher Begleitung steigt
Die Nachfrage nach geistlichen Begleiterinnen und Begleitern, die bei Glaubensfragen oder Themen wie Familie und Beruf unterstützend zur Seite stehen, ist in der Erzdiözese Salzburg laut eigenen Angaben gestiegen. "Immer mehr Menschen sind daran interessiert, ihren Lebens- und Glaubensweg, die Beziehung zu Gott, zur Welt und zu den Menschen auf diese Weise zu beschreiten", erklärte Heiner Sternemann, der Koordinator der Geistlichen Begleiterinnen und Begleiter der Erzdiözese im Interview mit dem Salzburger "Rupertusblatt" (27. April).
Die Aufgabe der professionell ausgebildeten Gesprächspartnerinnen und -partner sei es, zuzuhören und zu begleiten. "Es geht nicht um Ratschläge, geistliche Leitung oder Leadership, also darum zu sagen, was jemand tun soll und was nicht", betonte Sternemann, der auch Referent für Spiritualität und Exerzitien in der Erzdiözese ist. Er erhält wöchentlich neue Anfragen, trifft sich mit den Interessierten, und gemeinsam wird überlegt, wer als Gegenüber zur Seite stehen könnte.
Die rund 60 geistlichen Begleiterinnen und Begleiter in Salzburg können aber auch direkt über die Homepage der Erzdiözese kontaktiert werden. Einzeln angelegte Profile inklusive einer kurzen Vorstellung der Person, ihres Standorts, ihrer Kompetenzen und Motivation sollen bei der Entscheidung helfen. (Info: https://www.kirchen.net/spiritualitaet/geistliche-begleitung/geistliche-begleiterinnen)
Kein Ersatz für Psychotherapie
Einer von ihnen ist der Kapuziner Bruder Thomas Schied. "Wir machen uns mit dem Menschen auf den Weg, eröffnen einen Raum, von dem wir glauben, dass wir dort nicht zu zweit, sondern zu dritt sitzen. Der Geist Gottes ist präsent", beschrieb er den Dienst der Begleitung gegenüber dem "Rupertusblatt".
Die Missionarin Christi, Anne Buchholz, wies darauf hin, dass die geistliche Begleitung aber keine Psychotherapie ersetze. Wo die Grenzen der geistlichen Begleitung liegen, werde in der Ausbildung vermittelt. Die Bandbreite der Themen, die bei den vertraulichen Gesprächen in den Blick genommen werden, sei jedenfalls groß. Manche würden gezielt Glaubensfragen ansprechen. Bei anderen ginge es um Familie und Beruf. "Doch selbst wenn Gott nicht immer thematisiert wird, spricht er mit", so Buchholz.
Quelle: kathpress